Das “Lernen vom Schicksal” möchte dazu führen, hinter solchen Mustern, die uns “zu-fallen” und oft als Herausforderungen erscheinen, Entwicklungsmöglichkeiten zu entdecken. Den Ausgangspunkt dazu bieten konkrete Ereignisse aus der eigenen Biographie, die in Kleingruppen berichtet und in einem Sieben-Stufen-Prozess unter-sucht werden. Dabei können blinde Flecken erkannt werden und Lernmöglichkeiten erscheinen, wo wir bisher nur Widerstände erlebt haben.
Zur Vorbereitung werden Alltagsereignisse, die nicht erfolgreiche Handlungsmuster enthalten, beobachtet und in einem Logbuch notiert. Das können und sollen (scheinbar) ganz normale Alltagsereignisse sein.
Zum Beispiel: Eine Debatte mit dem Busfahrer, eine Auseinandersetzung an der Kasse im Supermarkt, das Ver-passen eines Zuges, der gescheiterte Versuch mit einer attraktiven Person in Kontakt zu kommen, ein Streit mit dem Lebenspartner. Welche Emotionen, Gedankenketten und Handlungsimpulse lösen diese alltäglichen Ereig-nisse in aus und was trägt dazu bei, dass sie eskalieren? Oft spielen das Wie und unsere Erwartungen “wie etwas sein sollte” eine entscheidende Rolle.
Wie haben wir auf den Busfahrer “eingeredet”? Was haben wir erwartet, als an der Kasse 3 Cent fehlten? Was wurde in uns ausgelöst, als wir die Rücklichter des Zuges sahen? Weshalb kam unsere Art Kontakt aufzunehmen nicht gut an? Warum sind wir besonders verletzlich in Auseinandersetzungen mit bestimmten Menschen, die uns nahe stehen?