Methoden der Ganzheitlichen oder Holistischen Biografiearbeit basieren auf Rudolf Steiners Anthroposophie (Menschenweisheit) und der humanistischen Psychologie. In seiner geisteswissenschaftlichen Forschung beschreibt, erweitert und benutzt Steiner Phänomenologie als Methode.
Dieser phänomenologische Ansatz, der von Steiner auf den Spuren Goethes weiter entwickelt wurde, wird auch in der Holistischen Biografiearbeit angewandt, wenn wir die Lebensereignisse, unter Zurückhaltung von Theorien und Schlüssen, phänomenologisch beobachten.
Um in vollem Umfang von der Goetheschen Beobachtungspraxis zu profitieren, muss man zunächst lernen, sich selbst zu beobachten. Steiner weist immer wieder auf die Selbsterkenntnis, die aus Selbstbeobachtung resultiert hin.
Die von uns in Beratung und Seminaren vermittelten Methoden der Biografiearbeit beruhen im Wesentlichen auf zwei Erkenntnisgrundlagen:
● der systematischen, phänomenologischen und vergleichenden Erforschung von Lebensverläufen
● und einer psychologisch und spirituell erarbeiteten Menschenkunde.
Aus deren Verdichtung ergeben sich verallgemeinerbare biografische Gesetzmäßigkeiten, z.B. im Hinblick auf Bewusstseinsentwicklung, Entwicklungskrisen, Rhythmen und Wendepunkte menschlicher Lebensläufe.
Die Grundlagen der vermittelten oder angewandte Konzepte und Prozesse wurden u.a. von Charlotte Bühler, Bernhard Lievegoed, Rudolf Steiner, Gudrun Burkhard, Aaron Antonovsky und Coenraad van Houten erarbeitet.
Studenten unserer Weiterbildung in Holistischer Biographiearbeit untersuchen ihre eigenen Lebenserfahrungen über einen Zeitraum von drei Jahren mit verschiedenen „Linsen“ und vertiefen so ihr Verständnis für die menschliche Lebensreise. Sie lernen, hilfreiche Begleiter für andere zu werden, die sich mit Lebensfragen oder Herausforderungen an sie wenden. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung werden sie akkreditierte Biografieberater.